Quellenbrief 18, März 2024
Ihr Lieben, ich habe lange keine Quellen-Briefe mehr geschrieben. Woran liegt das? Nicht weil mir nichts mehr eingefallen ist, sondern vielmehr: weil mir zu viel eingefallen ist. Mein Leben wird immer freier und kreativer. Und woran liegt das? Eine von vielen Erklärungen wäre vielleicht diese: ich muss die Welt nicht mehr retten, ich muss mich da nicht mehr anstrengen. Sie ist bereits gerettet. Sie ist bereits heil und ganz. Das war zwar schon immer so, aber ich habe es nicht glauben können, außer als Kind. Ich habe immer mehr an Polarisierung und Trennung geglaubt und immer weniger, wahrgenommen, dass alles zusammengehört, dass alles ineinander fließt und verbunden ist.
Und dann gab es immer wieder Highlights in meinem Leben, die mich daran erinnert haben, dass die Welt ganz ist und wir eins sind mit allen Wesen, z.B. das Leben im Dorf und im Wald als Flüchtlingskind, oder die Begegnung mit Virginia Satir, die allen Dingen, allen Erfahrungen und auch allen Krisen eine positive Seite abgewinnen konnte und das nicht nur oberflächlich, sondern mit ihrem ganzen großen Herzen. So wurde mein Leben immer weniger anstrengend immer freier und immer kreativer. Leicht und spielerisch.
So brauche ich auch keine weltbewegenden Artikel oder Bücher zu schreiben, sondern kleine aktuelle Quellenbriefe, wie sie mir gerade einfallen. Wenn du trotzdem irgendetwas Angestrengtes oder Missionarisches darin entdeckst, streich es einfach für dich. Diese Weltsicht des „Reframing“ nach Satir oder der Dankbarkeit nach David Steindl-Rast oder wie immer wir daran erinnert werden, dass jede Polarisierung jeder Konflikt dazu da ist, mehr und mehr zu glauben und wahrzunehmen, dass Himmel und Erde, Geist und Materie, Liebe und Freiheit zusammengehören und zusammenpassen.
Nimm irgendeinen Konflikt, irgendeine Verletzung, irgendetwas was dich immer wieder zerreißt oder verklebt, nimm das in dein Gewahrsein, ins Mitgefühl, in die Dankbarkeit, und mach das 28 Tage also einen Mondzyklus lang jeden Tag einmal, und es wird sich dein Gehirn und deine Weltsicht und damit dein ganzes Leben wandeln. Liebe und Freiheit werden zunehmen, Unterdrückung, Besitz und Trennung werden nur noch Konstruktionen, Geschichten, die viele glauben, bis sie sich versöhnen. (Erst mit sich und dann mit der Welt und allen anderen Wesen. Und so werden alle Kriege aufhören- so außen wie innen.)
Und jedes „Aber“, das dir jetzt kommt, nimm es wahr, und wenn es noch so schwerwiegend oder unbedeutend erscheint. Wenn du dich und deine Einwände ernster nimmst als alles, was von außen kommst, wirst du befreit und spielerisch leben. Nimm das nicht als neue Ideologie und Anstrengung für eine bessere Welt, sondern als Gelegenheit dich selbst ernst zu nehmen und die innere Stille, die Zufriedenheit zu erleben.