Quellenbrief 19, April 2024
Wie wäre es anzunehmen, dass du genau das bekommst und bekommen hast, was du erwartet hast?! Das hieße ja, wir müssten einfach unsere Erwartungen überprüfen und gegebenenfalls ändern, wenn wir unter irgendetwas leiden. Kopfarbeit? Nein, der Stress des „positiven Denkens“ ist vorbei.
Das Zauberwort heißt: „Dankbarkeit“!
Nicht das mechanische „danke“ sagen, sondern das Blühen des Herzens.
Jesus hat einmal 10 Leute geheilt. An mehreren Stellen heißt es sogar: „Er heilte alle, die zu ihm kamen“ (mit der Bitte um Heilung). Von diesen Zehn kam ein einziger zurück und bedankte sich. Darauf fragte Jesus: „Wo sind die anderen?“ Man kann das auch als statistische Aussage lesen, die heute noch gilt: Nur ein kleiner Prozentsatz derer, die eine heilsame oder Wunder-Erfahrung erleben (peak experience), halten diese Erfahrung in ihrem Herzen und vermehren sie durch Dankbarkeit. Die meisten vergessen sie wieder und kehren zum „guten alten Schlechten“ zurück. Dabei kann man sich durch Dankbarkeit vollkommen neu programmieren. Das lehrte nicht nur Jesus, sondern viele andere spirituelle Lehrer. Heute besonders David Steindl-Rast und Rhonda Byrne. Letztere zitiert in ihrem 28-Tage-Dankbarkeits-Kurs „The Magic“ immer wieder Jesus. Z.B. mit dem Satz: „Wer da hat, dem wird gegeben, dass er die Fülle habe, wer aber nicht hat, von dem wird auch genommen, was er hat.“ (Matthäus-Evangelium, Kapitel 13, Vers 12). Wir kennen das als „Gesetz der Resonanz“ (Esther Hicks). Der Kapitalismus verwendet diese Gesetzmäßigkeit zur Beschämung der Armen. Jesus nannte es das „Geheimnis des Himmelreichs“ (Vers 11). Dankbarkeit ist der Prozess, dieses Geheimnis im Herzen zu spüren, mit Herz und Kopf zu verstehen (Herz-Kopf-Synchronisation nennt das Joe Dispenza) und sich daran mehr und mehr zu erfreuen. Dadurch bringen wir buchstäblich den Himmel auf die Erde.
Probier mal aus, so viel Dankbarkeit wie möglich zu empfinden. Zum Beispiel schlägt Rhonda Byrne vor, 28 Tage lang – also einen weiblichen Zyklus lang –, sich täglich für 10 Erfahrungen der letzten 24 Stunden zu bedanken, schriftlich und mit Begründung. Zum Beispiel: „Danke für den Schlaf heute Nacht, er hat mich tiefen Frieden spüren lassen“. „Danke für das Gespräch mit Sabine am Nachmittag, es hat mich nachdenklich gemacht“. „Danke für das Frühstück, ich konnte mich dann gut konzentrieren“. Lies einmal genau nach: in den Nebensätzen scheinen meine eigentlichen Wunschziele auf: Frieden, Bewusstheit, Konzentration und Präsenz. Glaub mir, wenn du 28 Tage lang jeden Tag den Geschmack davon im Herzen erlebst, wahrnimmst und dich daran erfreust, wird das dein ganzes Körper-Seele-Geist-System erneuern und umprogrammieren. Wer da hat, dem wird gegeben werden, dass er die Fülle habe. Und als Nebenwirkung wird dir das Mangelbewusstsein richtig langweilig werden und als Umweg, Ablenkung oder tragischer Irrtum erscheinen. Wie wenn man an Verletzungen festhält, bis sie richtig, richtig weh tun. „Wer aber nicht hat, von dem wird auch genommen, was er hat.“ Bittere Medizin.
Wenn du aber auch diese Medizin des Mangeldenkens bewusst einnimmst und dafür dankst, wird auch sie dir zum Guten gereichen. Schon in wenigen Übungstagen werden immer mehr Dinge auftauchen, für die du dankbar sein kannst. Aber Achtung, irgendwann wirst du merken, dass du deine Erfahrungen selbst gewählt hast: die Fülle und den Mangel. Und du wirst dich zunehmend von allem Opferdasein verabschieden können. Dann wirst du das Leben als eine fortdauernde Erneuerung erfahren, bei der du zusammen mit allen Wesen mitgestalten darfst.